Ayurveda Einführung

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    Ayurveda ist die Kunst, gesund zu leben und sanft zu heilen. Der Name setzt sich aus zwei Wörtern der Sanskritsprache zusammen, nämlich *Ayus*, welches *Leben* bedeutet und als Kombination von Körper, Sinnesorganen, Geist und Seele definiert wird, und *Veda*, was *Wissen* bedeutet. Wenn dieses *Wissen vom Leben * zum integralen Bestandteil unseres täglichen Daseins wird, reift es zu einer Kunst. Diese Lebenskunst ist die wahre Bedeutung von Ayurveda.

    Die einfache, aber gleichzeitig komplexe These von Ayurveda bedeutet, dass alles in der Natur, der Mensch eingeschlossen, aus den gleichen Bausteinen besteht. Ein Zuviel oder ein Zuwenig einer oder mehrerer dieser Substanzen zerstört das Gleichgewicht unseres Organismus und führt allmählich zu Krankheit oder Zerfall. Die Erhaltung oder Wiederherstellung dieses Gleichgewichtes ist das Ziel des Ayurveda. Das ayurvedische Gesundheitskonzept ist insoweit einmalig, als dass es ein Schema für jedermann/frau enthält, aufgrund bestimmter Regeln gesund zu bleiben. Gegenüber der modernen Medizin hat Ayurveda eine dreigestaltige Funktion:

    1. Präventiv – als Gesundheitskonzept und persönliche Hygiene für jedermann/frau.
    2. Psychologisch – als Lebensphilosophie, welche die wichtigsten Aspekte der menschlichen Existenz regelt.
    3. Kurativ – als Medizinwissenschaft mit einem ganzheitlichen Konzept von Gesundheit und Krankheit und umfangreichen Heilmethoden.

    Was die medizinische Basis des Ayurveda betrifft, so beruht diese auf einer äußerst anspruchsvollen Theorie und einer ausgedehnten klinischen Praxis, die in der Medizingeschichte wohl einmalig ist. Die frühen Aufzeichnungen gehen zurück bis in eine Zeit um 6000 v. Chr. und haben bis zum heutigen Tag nicht an Aktualität verloren. Ayurveda ist gewissermaßen die Urmutter der Medizin.

    Das Verständnis der eigenen Konstitution, die auf Grund der vorherrschenden Bioenergien besteht, bildet den Schlüssel zu Gesundheit. Sie gibt Aufschluss sowohl über psycho-somatische Eigenschaften wie auch über Anfälligkeit bei bestimmten Krankheiten.

    Grundlagen des Ayurveda

    Aus ayurvedischer Sicht setzt sich der Körper aus den so genannten ‚5 Elementen’ zusammen: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther bzw. Raum. Unter diesen Elementen hat man Prinzipien zu verstehen, die allen materiellen Formen des Universums konstitutiv zugrunde liegen. Diese 5 Elemente sind die fünf Zustandsformen der Materie: fest, flüssig, strahlend, gasförmig und ätherisch. Sie zeigen die fünf Festigkeitszustände aller Substanzen an, die gesamte sichtbare und unsichtbare Materie, die im Universum enthalten ist. Diese haben auch psychologische Entsprechungen, die bestimmte geistige Zustände und Gefühls-qualitäten anzeigen.

    Im Kern des Ayurveda ist die Vorstellung der drei Doshas, oder der drei unterschiedlichen Grundtypen von Konstitutionen, enthalten. Äther und Luft ergeben Vata; aus Feuer und einem Aspekt des Wassers geht Pitta hervor; Wasser und Erde bilden Kapha. Durch die Elemente und die Doshas bestimmen wir die Grundnatur der verschiedenen Individuen und legen eine therapeutische Linie fest, die auf ihre speziellen, individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist.

    Die drei Doshas sind an ihren Eigenschaften zu erkennen:

    Vata ist trocken, kalt, hell, beweglich, subtil, hart, rau, veränderlich und klar. Vata ist die Lebensenergie selbst, kraftvollstes aller Doshas und stärkster Krankheitsverursacher. Dem Vata untersteht die Bewegung als solche, und Vata ist zugleich Träger von Pitta und Kapha.

    Als Prinzip der Bewegung reguliert Vata alle Aktivitäten im Körper, sowohl die mentalen als auch die physiologischen. Vata ist auch verantwortlich für die Atmung, für das Blinzeln unserer Augen, für das Schlagen unserer Herzen und für jede Bewegung im Plasma und in den Wänden unserer Zellen. Alle Impulse in den riesigen Netzwerken unseres Nervensystems werden von Vata gesteuert.

    Im natürlichen Zustand sorgt Vata für die Aufrechterhaltung der Willensenergie, für Ein- und Ausatmung, Bewegung, die Abgabe von Impulsen, das Gleichgewicht der Gewebe und die Schärfe der Sinne.
    Ein Übermaß an Vata bewirkt Trockenheit, dunkle Verfärbungen, Verlangen nach Wärme, Zittern, abdominelle Auftreibungen, Verstopfung, Kraftverlust, Schlaflosigkeit, Verlust der Sinnesschärfe, Zusammenhanglosigkeit der Sprache und Müdigkeit.

    Auf emotionaler Ebene wird ein Vata Überschuss mit Angst, Unsicherheit, Furcht, Nervosität, Verwirrung und Traurigkeit in Verbindung gebracht.

    Pitta ist heiß, hell, flüssig, subtil, scharf, übel riechend, weich und klar. Dem Pitta unterstehen Hitze, Temperatur und alle chemischen Reaktionen.

    Als Prinzip des Feuers, die Energie der Erhitzung oder des Stoffwechsels steuert Pitta alle in unserem Körper stattfindenden biochemischen Veränderungen und reguliert die Verdauung, die Nahrungsaufnahme und
    – Assimilation sowie die Körpertemperatur.

    Im Normalzustand ist Pitta für Verdauung, Hitze, Sehvermögen, Hunger, Durst, Glanz der Haut, Intelligenz, Entschlossenheit, Mut und Weichheit des Körpers verantwortlich. Pitta fördert die Intelligenz und das Verständnis und ist auch für das Lernen von entscheidender Bedeutung.

    Bei einem Übermaß von Pitta kommt es zu einer Gelbfärbung des Urins, des Stuhles, der Augen und der Haut, und es kann Hunger, Durst sowie Empfindungen des Brennens und Schlafstörungen bewirken.

    Emotional bedingt ein Pitta-Übermaß Wut, Neid, Hass, Ehrgeiz, Kritiksucht, eine allgemein verurteilende Einstellung, verletzende Rede, Perfektionismus und ein Bedürfnis nach Kontrolle.

    Kapha ist kalt, nass, schwer, langsam, stumpf, statisch, glatt, dicht und wolkig. Wasser und Erde bilden die Energie, die die Körperstruktur formt, der ‚Leim’, der die Zellen zusammenhält. Kapha liefert auch die Flüssigkeit, die unsere Zellen und Körpersysteme brauchen, um leben zu können. Kapha macht unsere Gelenke geschmeidig, befeuchtet die Haut, fördert die Wundheilung und erhält die Immunabwehr. Kapha liefert Stärke, Kraft und Stabilität.

    Auf der psychischen Ebene ist Kapha für das Haften an Dingen und Menschen, die Gier, das sexuelle Verlangen und den Neid verantwortlich.

    Bei einem Übermaß an Kapha kommt es zum Verlust der Verdauungskraft, zur Ansammlung von Schleim, Erschöpfung, zu einem Gefühl der Schwere, zu Blässe, Kältegefühlen, Überdehnbarkeit der Gelenke, erschwerter Atmung, zu Husten und einem übermäßigen Schlafbedürfnis.

    Im emotionalen Bereich ruft ein Kapha Übermaß Gier, Festhalten an Dingen und Personen, Besitzstreben, Langeweile, Faulheit und Lethargie hervor.

    Diese 3 Doshas steuern gemeinsam alle Stoffwechselaktivitäten des Körpers.
    Kapha fördert den Anabolismus, den Aufbaustoffwechsel des Körpers, das Wachstum und die Entstehung neuer Zellen sowie die Regeneration von beschädigten Zellen.
    Pitta reguliert den Metabolismus, welcher die Verdauung und die Nährstoffaufnahme umfasst.
    Vata löst den Katabolismus aus, die notwendigen Degenerationsprozesse, bei welchen größere Moleküle in kleinere aufgespalten werden.

    Die drei Doshas – Vata, Pitta, Kapha – sind die wichtigsten Faktoren der Ayurvedischen Lehre überhaupt. Denn sie sind für alle positiven und negativen Veränderungen im Körper verantwortlich.

    Alle Menschen verfügen über alle drei Doshas, doch herrscht gewöhnlich eines vor, ein zweites ist von sekundärer Bedeutung und das dritte weniger herausragend. Somit hat jeder Mensch ein bestimmtes Energiemuster, eine ganz individuelle Kombination physischer, mentaler und emotionaler Charakteristika, die die Konstitution des Betreffenden ausmachen. So wie jeder Mensch einen ganz individuellen Fingerabdruck hat, den ein Fachmann identifizieren kann, hat auch jeder seinen ganz individuellen Energie-Abdruck – eine bestimmte Relation von Vata-, Pitta- und Kapha-Kräften.

    Die Gesundheit eines Menschen hängt davon ab, ob es ihm gelingt, diese drei Kräfte in einem gewissen Gleichgewichtszustand zu halten. Gleichgewicht ist der natürliche Zustand von Dingen; Ungleichgewicht provoziert und reflektiert Unordnung. Innerhalb unseres Körpers findet ein unablässiges Wechselspiel zwischen Ordnung und Unordnung statt, das für unseren Gesundheitszustand ausschlaggebend ist.

    Gesundheit ist Ordnung, Krankheit ist Unordnung. Das innere Milieu unseres Körpers reagiert in jedem Augenblick auf die äußere Umgebung. Indem Sie ihren eigenen Körpertyp kennen, halten Sie den Schlüssel zu gesundheitsfördernden Veränderungen Ihrer Lebensweise und zur Stärkung Ihres Wohlbefindens in Händen.

    Das erste wichtige Prinzip bei der Auseinandersetzung mit potentiellen Krankheitsursachen ist der Grundsatz „Gleiches stärkt Gleiches“.

    Ein Dosha wird durch Erfahrungen und Einflüsse gestärkt ( beispielsweise Nahrung, Witterung und Jahreszeiten ), die ähnliche Qualitäten wie es selbst haben.
    Trockene Nahrung, getrocknete Früchte, Laufen, Joggen, Springen, ständige Hast und eine zu hohe Arbeitsbelastung verstärken allesamt Vata,

    Faktoren, die Pitta stärken, beispielsweise stark gewürzte Speisen, Zitrusfrüchte, fermentierte Nahrungsmittel und heiß-feuchte Witterungen, rufen ein Pitta-Übermaß hervor.

    Kalte, wolkige und feuchte Witterung, der Konsum von Milchprodukten, Weizen und Fleisch sowie untätiges Herumsitzen verstärken Kapha.

    Das Gegenmittel für „Gleiches stärkt Gleiches“ ist:
    „Entgegengesetzte Eigenschaften wirken schwächend oder ausgleichend“.

    Wie wirksam das Wissen um die Doshas sein kann, wenn es um die Erhaltung der Gesundheit, also auch um Vorbeugung geht, sehen wir bei der Betrachtung der Krankheitsentstehung:

    Nach den Lehren des Ayurveda ist Krankheit das Endergebnis eines langen Prozesses, der in jedem Stadium erkannt und beeinflusst werden kann.

    Der Krankheitsprozess beginnt mit Störungen des Gleichgewichts zwischen den Doshas. Zeitweilige Ungleichgewichtszustände treten häufig auf und sind normal. Probleme tauchen auf, wenn die entstandenen Übermaß-Zustände, nicht wieder ausgeglichen werden.

    Eine der häufigsten Ursachen für ein Ungleichgewicht zwischen den Doshas ist eine schlechte Verdauung. Für die Gesundheit ist ein ausgeglichenes „Verdauungsfeuer“ lebenswichtig. Eine schlechte Verdauung führt zu Ablagerungen in den grob- und feinstofflichen Energiekanälen. Diese Ablagerungen behindern den natürlichen Energiefluss und bilden eine der wesentlichsten Krankheitsursachen.

    Gesundheit ist nach den Lehren des Ayurveda nicht nur die Abwesenheit von Krankheit, sondern es handelt sich dabei um einen Zustand des Gleichgewichts zwischen Körper Geist und Bewusstsein.

    Also sollte man dort anfangen, wo Unwohlsein zu Tage tritt. Gleich ob auf der seelischen oder körperlichen Ebene.

    Je eher man erkennt, welcher Art von Ungleichgewicht man unterworfen ist, um so eher kann man eine Regulierung der Balance
    zwischen den Doshas vornehmen.

    Beobachten Sie sich selbst aufmerksam. Stellen Sie Ihre Beobachtungen in Verbindung mit den Eigenschaften der Doshas. Prüfen Sie ihr tägliches Umfeld, Ihre Nahrung, Ihre Lebensführung etc. unter Berücksichtigung der Jahreszeit, der Witterung, Ihres Alters und sie werden ein Gespür dafür entwickeln, welches Dosha möglicherweise gerade im Übermaß vorhanden ist. Gleichen Sie es sanft aus mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln:

    Ernährung, Schlaf, Körperbehandlung, Freizeitbeschäftigungen und auch Gedanken beeinflussen die Doshas.